Samstag, 14. Juli 2012

10.2.Ein Augenblick ohne Sorgen

Ich wachte heut morgen mit einem Feilschen unter dem linken Auge auf. Trotz erhöhtem Alkoholspiegel erinnerte ich mich noch gut an die Faust, die meine Wange traf. Ich fiel aus dem schon geringen Gleichgewichtsvermögen und ließ durch den Aufprall auf den Boden die Flasche in meiner Hand zerspringen. Die Haut der anderen Hand platzte auf dem rauen, harten Asphalt auf. Durch meine leicht getrübte Reaktionsfähigkeit stemmte ich mich nur langsam vom Boden ab, bis ich wieder aufrecht stand. Mein Kontrahent aber war schon auf halbem Weg nach Hause. 
Rückblickend betrachtet glaube ich, dass er mehr Angst hatte als ich. Möglicherweise war es die absolute Friedlichkeit, welche ich an den Tag gelegt hatte oder auch nur die zerbrochene Flasche und der Wein der eine rote Lache um meinen Körper bildete. Trotzdem muss ich sagen, bin ich glücklich über diese Erfahrung. Zu merken wie es sich anfühlt für eine kurze Zeit den Verstand zu verlieren und zu merken, wie die körperliche Kraft für einen Augenblick schwindet. Interessant ist der Zustand in mitten einer solchen Situation. Man merkt den Druck des Schlags und der Körper reagiert ungewöhnlich schnell nach den physikalischen Gesetzen, obwohl er versucht ihnen entgegenzuwirken. Man verliert die Kontrolle und einen verlassen alle Sorgen, da man nur im Kopf hat möglichst heil aus der Sache herauszukommen.
Ich verspüre eine merkwürdige Vorfreude, wieder in eine solche Situation zu kommen, um die Fähigkeiten meines Körpers zu testen und zu erfahren. Ich frage mich, ob ich wohl in einer richtigen Schlägerei eine Chance hätte oder ob ich nach einem Schlag meines Konkurrenten so desorientiert wäre, das ich keine Chance hätte zu kontern. 
Nach dieser Einsicht der Stärke eines einzelnen Schlags, frage ich mich, wie es wäre, einer Prügelei mit der psychische Einstellung zu bestreiten, bei der die Schmerzen der Schläge akzeptiert werden und man so die Angst davor verliert. Sozusagen Immun gegen Diese wäre. Ich denke, dass dies die wahre Stärke in einer Prügelei sein kann. 
Harte Schläge und eine gute Technik sind vorteilhaft, doch keine Angst vor den Schmerzen und vor den Verletzungen zu haben, welche durch die Kraft des Menschen entstehen können, ist die größte Macht und Überlegenheit, welche es zu Erlernen gilt.
Man könnte diese Gedankengänge als krank bezeichnen und vielleicht sind sie es auch. Nichtsdestotrotz habe ich Blut gelegt. Dieser Schlag hat mir alles gegeben was mir fehlte, er hat mich befreit. Vielleicht sollte ich einen Untergrund-Club aufmachen und Freiwillige, die so denken wie ich, gegeneinander kämpfen lassen, um daraus später eine anarchistische Terrorgruppe zu kreieren, mit deren Hilfe ich Finanzgebäude in die Luft sprenge. Ground Zero! Wow… Wo kam dieser lächerliche Gedanke denn auf einmal her? Mhh, Was soll's. Ich schlage jetzt ein paar Golfbälle in meiner Häusersiedlung ab mit meinem neuen Freund.

Sonntag, 8. Juli 2012

10.1.Ich brauche keine Schminke mehr an Halloween

Heute war der Reformationstag. Zur Feier des Tages trage ich Clownsschminke.
Das klingt unüblich, hat jedoch die einfache Erklärung, dass durch den aus Amerika importierte Feiertag Halloween, der Reformationstag etwas in Vergessenheit gerät und sich daher die jährliche Debatte um unseren Feiertag auftut.
Ich verstehe diese Debatte nicht, da der Grund dieses Umstands doch klar auf der Hand liegt: Wir sind natürlich froh darüber, dass Luther uns aus der Abhängigkeit und der Macht der Kirche zu einem Großteil durch seine Thesen befreit hat, dennoch ist es doch viel cooler, sich als mehr oder weniger gruselige Gestalt verkleiden zu dürfen ohne schief angeguckt zu werden.
Deshalb gingen Nick, Karl und ich am Abend des Reformationstages mit Clownsgesichtern in unseren üblichen Markt und kauften uns eine nette Flasche blutroten Wein. Ich war innerlich noch immer äußerst wütend über die Zuverlässigkeit und Prinzipien der Menschen. Ich versuchte mich damit abzufinden allen Menschen fremd zu bleiben.
Noch in dieser Geschichte würde sich in mir jedoch eine neue Erkenntnis auftun.
Als wir uns im Markt befanden wurden wir von Einigen dennoch schief angeguckt. Manch sehr erwachsene Leute, empfanden es als lächerlich und kindisch sich zu verkleiden. Ich wollte mich nicht beeindrucken lassen von deren Haltung, ertappte mich dennoch bei einem leichten Schamgefühl. Wir nutzten einfach die Anonymität gebenden Clownsgesichter, um den Mädchen, denen wir begegneten, etwas Flottes entgegenzusetzen.
Eines der Mädchen gefiel mir besonders. Sie hatte blondes Haar und ein schmales Gesicht mit hübschen Lippen.
Zu meiner Überraschung traf ich das Mädchen vor dem Markt wieder, in den Armen eines ungesund dünn wirkenden Jungen mit eingefallenem Gesicht.
Die Jacke und Hose die jeweils dreimal so groß gewesen sein mussten wie ihr Träger, waren eindeutig der Gangster-Hip-Hop Szene zuzuordnen. Seine zwei ähnlich gekleideten Kollegen standen mit bösen Blicken neben ihm. 
Dieses vollkommene Bild eines Klischees war jedoch nicht der Grund, weshalb es schwer viel mir mein Lachen zu verkneifen. Es war der Bruch mit dem Klischee durch den Frontmann der Gangstergang.
Dieser trug neben dem Mädchen in seinem Arm und seinem fiesen Gesichtsausdruck noch eine Brille auf der Nase.
Ich möchte mich hier nicht gegen Brillenträger in Hip-Hop Kluft aussprechen.
Ich finde es durchaus interessant und Stilvoll. Wenn man jedoch so erscheinen möchte, als sei man der am meisten gefährliche Mensch auf der Welt, sollte man keine Sehschwäche haben.
"Digga, was macht ihr sie an Digga!" ist der geistreiche Satz, welcher dem Gangsterboss zum Anfang unseres Gegenübertretens über die Lippen kam und den ich hier rezitiert habe. Meine Interpretation dieses Zitats beginnt mit dem Aufzeigen der verwendeten Stilmittel. Mit der direkten Ansprache durch das Wort "Digga", welches hier zweimal verwendet wird und daher eine besondere Akzentuierung erhält, ist wohl auf eine äußere Person oder dem Leser zurückzuführen. In meiner damaligen Situation höchstwahrscheinlich auf meine beiden Freunde und mich. Das Wort "ihr" verdeutlicht meine These der direkten Ansprache. Mit "sie" ist eine weitere feminine Person gemeint, wahrscheinlich das Mädchen, das ich zuvor so selbstsicher angemacht habe. Der Rest des Satzes erklärt sich von da aus selbst.
Mir war nicht nach Streiterei zu Mute, konnte mir eine kleine nette Anspielung aber auch nicht verkeifen. 
Wenn ich einen dieser Gangstertypen mit teuren Markenhosen und Jacken vor mir sehe, wünsche ich mir in den Sechzigern oder Siebzigern zu leben, doch ich denke man muss wohl aus der Generation machen was man kann.
"Kein Stress ich wusste nicht das sie dein Mädchen ist, Sido." Sido, genau so wie der Rest von "Aggro Berlin", ist ein deutscher Rapper, welchen ich in früheren naiven Tagen meines Lebens oft gehört habe. Sido trug genau wie der Gangsterboss, welcher mir gegenüber stand, eine Brille. Ich fand es war eine nette, treffende Anspielung, die er mir anscheinend übel nahm. "Was Sido? Nenn mich nicht nochmal Sido, Digga!", entgegnete mir Sido für Arme mit verärgerter Stimme. "Tut mir leid, Sido", rutschte mir heraus. Nick drängte bereits zu gehen. Er hatte den aufkommenden Ärger bemerkt. Wenn man jemanden von diesen Typen auch nur den geringsten Grund gibt sich gegen einen aufzulehnen, kann man davon ausgehen, dass er eben dies tut.
Ich wandte mich von ihm ab und ging mit dem Wein in meiner Obhut. "Du Hurensohn", schrie uns einer der Gangster nach. Es war zu spät. Der Grund war gegeben und die Tat darauf würde nicht lange auf sich warten. Wir gingen einfach weiter. Einer der Gangstertypen folgte uns bereits und machte weiterhin weniger originelle Anspielungen auf unsere Mütter und andere Verwandte. Er schien immer wütender zu werden, schaukelte sich künstlich hoch und hatte ganz offensichtlich ein ernstzunehmendes Aufmerksamkeitsdefizit. Möglicherweise wurde ihm früher die Brust verweigert.
Doch dann sagte er plötzlich etwas, dass ich nicht mit meinem Ego vereinbaren konnte.
"Warum verpisst ihr euch jetzt, habt ihr schiss?!" Ich hatte keine Lust mich weiter mit dem Typen zu beschäftigen, aber er sollte nicht denken, dass ich aus Furcht von ihm weggehe. Also blieb ich stehen. 
Mit der Weinflasche in der Hand drehte ich mich ihm entgegen, schaute nach oben und wollte ihm gerade entgegnen, dass ich keine Lust habe mich weiter mit ihm auseinander zu setzen und ich nicht wüsste, was ich ihm noch zu sagen hätte, als mir seine eher spärliche Antwort bereits entgegen flog. Wieder einmal drehte ich mich um die eigene Achse und ging zu Boden. Ich hatte ein übles Deja Vu. Nach kurzer Zeit am Boden fiel mir mein wunderbarer 19. Geburtstag ein, an dem meine Freundin mit diesem Bonzentyp durchgebrannt war, nachdem mir dieser eine ähnlich starke Kraft gegen den Kopf geschleudert hatte. Mit mir ging auch die Weinflasche zu Boden und eine hellrote Flüssigkeit bildete eine Lache um mich herum, sodass es aussah als wäre ich Opfer eines brutalen Gewaltverbrechens geworden.
Ich stand jedoch sofort wieder auf und war bereit den begonnenen Faustkampf zu Ende zu bringen. 
Der Gangster war jedoch bereits mehr als fünfzehn Meter von mir entfernt und ging schnellen Schrittes in Richtung des Gangsterbosses. Nick und Karl kamen zu mir zurück und Nick schrie dem Gangster etwas hinterher.
Karl fragte ob alles in Ordnung sei und ich nickte.
Wir folgten Nick der wütend hinter der Gangstergang her ging, die mittlerweile schon mindestens 100 Meter von uns entfernt war. Anfangs dachte ich, dass Nicks Wahnsinn aus Schreien und gegen Schilder und Fahrräder treten, durch das kurz aufkochende Adrenalin hervorgerufen wurde, doch er hörte nicht mehr auf.
So wurde mir, nachdem ich mich kurz über Nicks Verhalten amüsiert hatte, schnell bewusst, dass es ihm todernst war.
"Nick, was ist los? Beruhig dich doch mal!", sagte ich und versuchte dabei möglichst locker und ruhig zu wirken.
"Scheiße", schrie er und schlug zur Unterstreichung seiner Wut gegen ein Plakat, auf dem unser Bundestagsabgeordneter Marcus Weinberg abgebildet war.
Er ließ sich auf die Straße fallen, völlig außer Atem und schon etwas angetrunken von einigen Bieren die er zuvor getrunken hatte. "Ich war nicht da gewesen", sagte er plötzlich ganz ruhig, auf den Boden starrend.
Es folgte eine kurze Stille. "Und jetzt war ich wieder nicht da!"
Irgendetwas muss ihn an diese Situation erinnert haben, muss ihn wutentbrannt haben als er daran erinnert wurde, etwas das um einiges Schlimmer war als der Schlag der mich traf. Etwas, das ihn geprägt hatte. Hilflosigkeit und längst vergessener Selbsthass strahlte er aus und plötzlich sah ich mich in ihm. 
Probleme, Umstände die man nicht mehr ändern konnte und sich dafür hasst.
Noch nie habe ich ihn oder überhaupt niemanden so menschlich, verletzlich und ohne Fassade gesehen und mir wurde klar, dass ich ihm verzeihen würde. Ich hatte vollsten Respekt vor ihm.
Er braucht Leute die ihm zuhören, mit ihm lachen, also erzählt er meine Geschichte über dieses Mädchen.
Er wird sich selbst helfen, dachte ich und ich ließ ihn wütend sein.
Dann gingen wir heim, ohne Wein.

Dienstag, 3. Juli 2012

The Long Way Home



Der alten Mann bog in die Straße ein, sein schwarzer, abgewetzter Frack wehte leicht im Wind und sein Hut wippte abwechselnd nach vorn und hinten. Die Straße war erleuchtet vom Licht der Abendsonne. Es war dieses Licht was man in Filmen über Religionen sah. Das Licht Gottes, seine Anwesenheit, das Zeichen worauf man gewartet hat.
Sein Tagesablauf war von Montag bis Freitag, die letzten 38 Jahre, immer der gleiche. Es gab keine großen Momente in seiner Karriere und er war froh darüber, denn schon seit seiner Kindheit brachte man ihm bei, Stress bringt einen um.

So wie die letzten 38 Jahre die er nach Hause ging, war auch dieser Abend, an dem er nach Hause ging, hatte sich in seiner Straße nichts geändert. Das erste Haus an dem er vorbei kam, war das Haus der Familie Boile. Er kannte diese Familie seit der ersten Genration. Sie kannten ihn seit der Großvater starb, doch sie konnte ihn nie leiden. Als er am Garten vorbeiging, sah er die Kinder auf dem Klettergerüst spielen. Sein Blick wanderte zum Küchenfenster wo er Miss Boile sehen stand, die ihren Kindern beim Spielen zusah. Als sie ihn erblickte, verschwand ihr Lächeln und sie öffnete abrupt das Fenster: „Kinder kommt rein, dass Essen ist gleich fertig, beeilt euch!“. Der alte Mann wusste, dass sie die Kinder gerufen hatte um sie bei sich zu haben und um sie vor seiner Anwesenheit zu bewahren.

Das nächste Haus gehörte der alten Miss Winter. Der alte Mann und sie kannten sich noch aus Jugendzeiten, doch ihre Beziehung hatte sich in den letzten Jahren komplett geändert. Sie saß wie jeden Tag auf der alten Veranda, die ihr Vater damals baute. Man sah ihr an, dass die Bretter nach all den Jahren morsch und mürbe waren und ihre Eigentümerin war auch nach all diesen Jahren im gleichen Zustand. Als Miss Winter den alten Mann erblickte, sah man die Wut in ihren schwachen, alten Augen brennen. „Na, haben sie sich wieder am Leid anderer Menschen ergötzt?“. Der alte Mann senkte nur den Kopf und ging weiter.

Das letzte Haus was vor seinem Haus stand, war eine lange Zeit leer und keiner wusste was man damit anstellen würde. Doch plötzlich zog eine junges Ehepaar aus der Großstadt ein und das Haus erstrahlte förmlich in Luxus und Zukunftsvisionen. Die jungen Leute freundeten sich mit jedem aus der Straße an,außer mit dem alten Mann. Sie grüßten ihn seit dem ersten Tag nicht und auch heute schenkten sie ihm keine weitere Beachtung. Sie saßen in ihren neumodischen Liegestühlen und tranken Cocktails aus überteuerten Gläsern. Der alten Mann hob kurz die Hand, doch in der nächsten Sekunde senkte er sie, weil ihm seine sinnlose Aktion bewusst machte, dass sie den Gruß nicht erwidern würden.

Dann stand er endlich vor seinem Haus. Das Sonnenlicht, was am Anfang der Straße noch religiös und wie ein Zeichen Gottes schien, war nun hinter den Wolken verschwunden und das Licht was nun noch übrig war gut genug um zu erkennen, was an der Pforte des Hauses stand: „Bestattungsunternehmer Patson“.



Montag, 25. Juni 2012

09.2.Die Blockade loswerden

Es ist ein Teufelskreis. Die Erkenntnis, dass Freundschaft veraltet ist kam mir recht plötzlich. Es ist einfach nicht mehr Hipp. Das sieht man doch auch an der heutigen Tv-Kultur. Da geht es nicht um Freundschaft, da geht es um den Einzelnen und der jeweilig egoistischen Lebenswelt. Es passt keine Freundschaft mehr ins Medium. 
Und vielleicht war der Freund auch schon damals nur ein Teil einer Charakteristik des sozialen Verhaltens, die hervorgehoben wurde. Das würde bedeuten wir wären heutzutage einfach nur ehrlicher. Na dann vielen Dank für diese hinterhältige Offenheit. Das Problem ist, dass man nicht aus diesem Fehler lernen kann. Hier beginnt der Kreis.
Man benötigt Menschen, um ihnen zu erzählen, was einem passiert ist, um diese Blockade lösen zu können, die sich in dem Kopf eines Jeden einnisten kann und nur loszuwerden ist, in dem man jemand Anderem etwas darüber erzählt und in dem Wissen weiterleben kann, dass dieser andere Mensch einen weiterhin akzeptiert und einen nicht plötzlich erbärmlich oder abstoßend findet, wie man nunmal eigentlich ist. Egal ob dieser Jemand deine Mutter ist, ein genervter Barkeeper der dir das bereits fünfte Bier bringt oder der Junge, mit dem du schon zusammen Klebstifte gegessen hast. Das waren noch Zeiten, nicht war… Alle sind sich selbst der Nächste und für dich immer Fremde. Man kann nichts dagegen unternehmen, denn wenn es erst einmal raus ist, tut dieser Jemand damit, was ihm gerade in den Kram passt. Also wenn es gerade nichts gibt worüber man lachen kann, erzählt man halt Geschichten über andere, die einem anvertraut wurden. Das ist der Lauf des sozialen Lebens.
Oder man schreibt einen Blog…

Mittwoch, 6. Juni 2012

09.1.Gott hat Humor


Wenn etwas Höheres über uns herrscht, dann hat "Es" mit Sicherheit einen tief schwarzen Humor. Eigentlich einen sehr Guten. Doch wenn man selbst die Pointe des Witzes ist, fällt es schwer über den Witz zu lachen. Warum sonst gibt es die Liebe oder das Glück? Damit man immer wieder auf die verdammte Schnauze fällt und manchmal bleibt man halt einfach liegen. Und irgendwo gibt es jemanden der herzhaft darüber lacht. War mir ein vergnügen. Mit "jemanden" meine ich nicht unbedingt diese angesprochene höhere Macht. Ich bin Mal wieder auf die Schnauze gefallen und es ist schwer diesen Vorfall mit etwas wie Liebe zu definieren. Es geht also abwechslungsweise Mal nicht um Marla. Dennoch um ein Mädchen ... und um ein Metalkonzert.
Mit zwei meiner besten Kumpel saß ich in der Bahn auf dem Weg zu diesem eben angesprochenen Konzert einer dieser Metalbands, welche es heut zu Tage im schon lächerlichen Überfluss zu hören gibt. Mir gegenüber saß Tom, mein einer Kumpel, neben dem ich aussehe, wie ein verdammter Heiliger! Tom trägt bloß schwarz und das nicht, weil man auf weißen Klamotten immer so schnell die Flecken sieht, sondern weil das in seiner Szene so üblich ist. Er scheint in seiner Gothikszene zufrieden zu sein. Schwarz geschminkt schwarz gefärbte Haare bis zum Kiefer und Massen an silbernen Kettchen am gesamten Körper verteilt. Ich könnte das nie, mich für irgendeine Scheiße so aufzutakeln. Deshalb respektiere ich umso mehr, dass er es mit einer absoluten Konsequenz tut. Ich frage mich nur wann er mit dieser Phase abgeschlossen hat. Neben Tom saß Nick. Er gehört nicht direkt einer Szene an. (Ich möchte Menschen jetzt nicht in Szenen einteilen, aber es passt einfach gerade ganz gut zum Thema.) Jedoch gehört er nicht aus Prinzip keiner Szene an, sondern durch eine Unentschlossenheit, die aus vielen verschiedenen Einflüssen resultiert, zwischen denen er sich nicht entscheiden kann.
(Möglicherweise ist es doch sinnvoll Menschen in Szenen einzuteilen, scheint die Eigenschaften eines Menschen gewissermaßen zu reflektieren.) Über das letzte Wochenende, indem er sich ins Koma gesoffen hatte, sagte er kein Wort. Auch diese Geschichte werde ich wahrscheinlich auf irgendeiner Party hören, welche das "zum Affen machen" und das "Kotzen" zur Essenz des Inhalts macht.
Was uns Drei an diesem Abend besonders verbunden hatte, war die Band, welche für uns deshalb besonders war, da sie unsere erste Metalband war, die wir live gesehen hatten und sie einen ganz individuellen Kultstatus bei uns hat. Die Bar in der die Band spielte war recht groß und eindeutig für solche Veranstaltungen ausgelegt.
Links vom Eingang befand sich eine Gradrobe und rechts befand sich eine Theke, welche an der Seite einer kleinen Bühne am Ende des Raumes stand.
Es glich fast einem Wunder, dass alle Instrumente einer herkömmlichen Rockband auf der "Bühne" Platz fanden. Der Rest des Raumes war schon mit Leuten gefüllt, was jedoch nicht unbedingt für den Beliebtheitsgrad unserer favorisierten Metalband sprach, denn um genau zu sein, befanden wir uns auf einen Band Contest. Das bedeutet, dass mehrere Bands gegeneinander antreten. Die Band mit den meisten Stimmen gelangt in die nächste Runde. Anders gesagt: Die Band, welche die meisten Freunde mitgebracht hat gewinnt. Wie es aussah hatte unser Favorit nicht genug Freunde eingeladen.
So oder so ist das einzige Schwein, das sich am Ende die Finger leckt, der Mann hinter der Bühne, der Veranstalter. So viel zum Musikbusiness. So läuft die Wirtschaft, Baby.
Trotz dieser Belebtheit, dieser Fülle in der Bar, bemerkte ich, während ich mich durch die Massen von ignoranten Metalposern kämpfte, eine helle, in der Masse fast untergehende, Stimme die meinen Namen zu rufen schien. Ich drehte mich zur Seite bis ein Mädchen in mein Blickfeld erschien. Sie kam mir bekannt vor und ich erinnerte mich, sie einmal höchstens zweimal in meiner Schule gesehen zu haben. Immer wahrend der Pausen, draußen vor dem Eingang, wo Dreiviertel meines Oberstufenjahrgangs standen und rauchten. Doch sie, so überrascht ich war, kannte meinen Namen. Ich ging dem Rufen des Mädchens nach. Ihr Name war …, wie war ihr Name denn noch gleich? Ich hab's vergessen. Es ist auch nicht von Bedeutung, denn diese Bekanntschaft würde nicht lange halten, das kann ich verraten. Sie kannte mich durch Marla. Als sei das nicht genug, erinnerte mich das Mädchen, während des Gesprächs, immer mehr an sie. Ewige Beteuerung ihrer Individualität gegenüber ihrem Umfeld, war das meist erwähnte Thema im Gespräch. Dabei war sie die unsicherste Mitläuferin im Raum. In ihrem Gesicht stand die Angst vor Abweisung geschrieben. Ich hasse diese ganze Scheiße. Dazu dieser übertriebene Körperkontakt, der schon an Befummeln grenzte, der mir versicherte, dass wenn ich ihr sagen würde: "Komm mal mit aufs Klo, ich hab Bock zu ficken", sie mir ohne zu zögern folgen würde, ohne eine Spur von Ehrgefühl. Doch wie sollte ich bei so einem kaputten Menschen Lust auf Sex bekommen. Ich bin zwar ein Arschloch, aber kein verdammtes Arschloch.
Ich habe es aufgegeben zu helfen, das hat auch bei Marla nicht funktioniert. Umso länger ich mit ihr redete, umso mehr bedauerte ich überhaupt mitgekommen zu sein. Als die Band endlich anfing zu spielen, nutze ich natürlich sofort die Gelegenheit um von ihr wegzukommen!
Das war das Tolle an der Band: Man hört die kreischende Gitarre und die treibenden Drums, die einen dazu verleiteten alles um einen herum zu vergessen und sich einfach nur der Musik hinzugeben.
Nach fünfzig Minuten Extremsport und einer Garantie auf eine Nackenstarre am darauf folgendem Tag, gingen wir aus der Bar heraus.
Ich wollte einfach nur nach Hause. Doch wie in einem schlechten Film war uns das Mädchen wieder auf den Fersen. Der Versuch, durch einfallslose Ausreden von ihr loszukommen scheiterte und so kam sie mit uns. Als ich sagte, das ich noch mit zu Tom gehe, schien Tom wiederum seine Chance zu wittern und lud sie mit ein. Was für ein Penner, nicht wahr?
Sein Zimmer beinhaltete alles, was man sich unter einer Gothik-Postpupertäts-Mischung vorstellt. Ein Bett, eine Sofa, ein Fernseher und etliche Poster von Frauen, im Gothik-Look natürlich.
Auf seinem Tisch, der zwischen Sofa und Fernseher stand, befanden sich zu einem Großteil leere Bierflaschen. Es war nun schon ungefähr halb eins in der Nacht und ich musste am nächsten Tag in die Schule. Das war aber nicht das größte Problem, denn ich hatte noch dieses verrückte Mädchen am Arsch kleben und es konnte nur schlimmer kommen! Sofort als Tom das Zimmer für einen Moment verließ, küsste mich das arme Ding und, nun ja, ich habe eine Schwäche für kleine Unscheinbare Piercings, außerdem bin ich ein Mann und ... Dafür sind Klischees doch da, um eine Ausrede parat zu haben. Worauf ich hinaus will ist, dass ich nichts getan habe, um es zu verhindern. Doch keine Sorge, es geht noch weiter ...
Als Tom wieder ins Zimmer kam waren wir natürlich voll bei der Sache ... also beim Knutschen. Was denkt ihr denn von mir! Ich bin leidenschaftlich, aber ich bin keine Hure! Wie sich herausstellte, behielt ich jedoch recht damit, dass sie sehr wohl einer Hure glich, denn als wir es uns liegend auf dem Sofa gemütlich gemacht hatten und Tom in seinem Bett, spürte ich plötzlich eine Hand, die nur zu dem armen Ding gehören konnte, auf meiner nackten Brust. Sie musste sich also unauffällig einen Weg unter mein T-Shirt gebahnt haben. Verhängnisvoll glitt sie mit ihrer Hand immer weiter hinunter. Vorbei an meinem Bauchnabel unter meiner Hose durch zum Unterleib. Was unweigerlich dazu führte, dass sich eines regte, was ich getrost auch auf meine Männlichkeit schiebe. Ich wusste nur nicht was sie nun von mir erwartete. Sollte ich ihr nun die Hose runterziehen und es ihr sofort und mit dem Zuschauer in den hinteren Reihen besorgen? Ich wusste nur, ich musste irgendwie aus dieser unangenehmen Situation heraus. Ich hatte eine gewisse Standfestigkeit, ich war also nicht unbedingt unter großem Zeitdruck, aber einfach war es nicht sich etwas unter diesen Umständen zu überlegen. Bevor ich mir eine mehr oder weniger halbherzige Ausrede ausgedacht, hatte unterbrach Tom uns und meinte, dass ich jetzt besser gehen sollte, da er für seinen morgigen Arbeitstag Schlaf benötige.
Ich verstand seine eigentliche Intention, nutzte dieses Argument aber sofort und verabschiedete mich verunsichert und halbherzig von Tom und dem bemitleidenswerten Stück. Glücklich und irgendwie beflügelt von meiner Heldentat, welche sich nur als Verzögerung des Unvermeidlichen herausstellen sollte, ging ich nach Hause.
Und schon am nächsten Schultag sollte ich die ganze Geschichte erfahren.
Denn Nick erzählte mir und ohne mein wissen auch mehreren anderen Mitschülern, dass Tom, nachdem ich weg war, auch mit dem Mädchen rumgemacht hat. Ich war wohl bloß gut für eine spaßige Anekdote, wenn mal kein Gesprächsstoff vorhanden war! Nicht das ihr denkt, dass ich sauer auf das Mädchen wäre, nein, dass war wenig überraschend für mich.
Aber als mir Tom, während ich ihn mit der ganzen Sache konfrontierte, bloß mit beschissenen Floskeln antwortete, wie: "Komm schon das ist es doch nicht Wert wegen irgendeiner Schnitte unsere Freundschaft aufs Spiel zu setzen" oder "Ich hab nur nichts gesagt, damit es kein Streit zwischen uns gibt", da überlegte ich, ob Freundschaften tatsächlich bloß so wenig bedeuten, dass man Probleme mit Floskeln aus dem Weg schaffen kann?
Am Ende geht es in dieser Geschichte nicht um das Mädchen, es geht nicht um den Witz, sondern um die, die darüber lachen und da das meine "Freunde" zu sein scheinen, macht mich das umso trauriger.
Diese ganze Situation bringt mich zu der Frage: Gibt es so etwas wie Freundschaft? Ist Freundschaft vielleicht veraltet? Gibt es niemanden mehr auf den man sich verlassen kann? Jemand der nicht nur sein Ego oder seine verdammten Eier im Sinn hat?!

Freitag, 25. Mai 2012

08.2.Gesellschaftliches Verzeihen


Er saß dort, wartend
Sein Augenlied zuckte, während er uns sah,
fröhlich
Er war ausdruckslos
Sein Blick richtete sich auf eine Flasche
Er war ungeduldig
Sein Mund öffnete sich, während alles fad schmeckte
Er viel in Ohnmacht

Stehend, 
schlug dem einen ins Gesicht
schrie dem anderen etwas zu
küsste dem einen aufs Gesicht
sang dem anderen etwas vor

Er saß dort, wartend
Was wir wohl davon halten mochten
Sprachlos
Er war ausdruckslos
Leise, als wär's das Einzige zu wagen
Entschuldigt, 
Ich war 
Betrunken.

Donnerstag, 17. Mai 2012

08.1.Holt die Schubkarre


Nun wollte ich mich ins Leben schmeißen, 
Marla vergessen und mit meinen guten Freunden sein. Ich war so mit Marla beschäftigt gewesen, dass ich ganz vergessen hatte, mich um meine Freunde zu kümmern. Ich fühlte mich wie ein Heuchler, weil ich erst jetzt wieder an sie dachte. Jetzt wo Marla weg war. Ich wollte es mir auf keiner Weise mit ihnen verscherzen.
Auf die Leute, mit denen ich nun in dem Haus meines Freundes Paul saß, wollte ich mich einlassen und versuchen sie kennen zu lernen. Nach einiger Zeit und einigen Bieren, kam ich jedoch zu dem Entschluss, zu versuchen, die Leute wenigstens auszuhalten.
Es handelte sich dabei wirklich nicht um eine abgeneigte Haltung meinerseits gegenüber anderen Menschen. Ich wusste nur einfach nicht wie ich mich mit ihnen hätte unterhalten können, ohne den Einen auf seine, in Pauls Räumlichkeiten, unnütze Sonnenbrille anzusprechen. Den Anderen, der eben noch mit mir sprach, das Handy aus der Hand zu schlagen, weil er plötzlich einfach anfing darauf rumzutippen. Oder einen Anderen in seinem Vortrag über die absolut zuverlässige Wirkung von Homöopathie zu unterbrechen und zu fragen, was er sich bloß bei dem Blödsinn denkt, den er verzapft. Nick wiederum schaute dem Typen interessiert entgegen. Warum dieser interessierte Blick, obwohl er sich vor nicht allzu langer Zeit über diese Art von Typ in einem ausführlichen Vortrag echauffiert hatte.
Möglicherweise lag es an der Tatsache, das abgesehen von mir, alle tranken, als würden sie versuchen jemanden zu vergessen. So wie ich es versucht hatte.
Ich blieb bei meinem Bier, während Nick ununterbrochen eingeladen wurde noch ein Glas Whiskey, Rum oder Wodka mit Cola zu trinken. Ich selber lehnte dankend ab, was mich anscheinend immer weiter von ihrer Zugehörigkeit entfernte.
Die Freude der Leute, die anfangs zwanghaft erschien, um eine schöne Zeit zu haben, entwickelte sich, durch das dauerhafte Anstoßen, zu einer immer echter werdenden Freude, die nicht durch den Menschen, sondern der chemischen Reaktion im Gehirn der Leute hervorgerufen wurde. 
Die Partygäste aus den verschiedenen Freundeskreisen hatten sich mittlerweile auf einander eingelassen. Ich zählte zu dem direkten Freundeskreis von Paul, genau so wie Nick. Wir kannten uns schon vor der Schulzeit. Hinzu kamen die Freunde aus Pauls Klasse und deren Freunde und so weiter. Der Abend schien gerettet und wurde trotz einiger, dem Alkohol zuzuschreibenden Albernheiten, immer amüsanter. 
Dieser Zustand bestand jedoch nur für eine kurze Zeitspanne, da der Alkohol unerbittlich weiter floss. So nahmen die Albernheiten zu und damit das Niveau unvermeidlich ab. Ich war mit halbwegs klarem Kopf mitten drin und mir war langsam danach dem Hipster der die Musikanlage scheinbar für sich beansprucht hatte K.O. zu schlagen, um wenigstens einmal etwas MUSIK zu hören.
Die Dubstepmusik dröhnte ohne unterlass weiter durch die Ohren und stoppte erst in Magengegend. Die Gesprächsthemen trafen sich, wo sie sich immer auf solchen Partys trafen: Bei den überaus bedeutungsvollen und karrierefördernden Leistungen und Aktivitäten, die diese Leute vollbrachten und der Erfahrungen mit übermäßigem Alkoholkonsum. Diese Geschichten sind auch durchaus amüsant, belaufen sich letztendlich aber immer darauf, dass jemand sich zum Affen macht und später jemand anderen vollkotzt. Das hört sich auf den grundlegenden Inhalt minimiert nach einer wirklich traurigen Geschichte an. Diese Geschichte, welche ich gerade erzähle, beinhaltet zwar auch die erwähnten Inhalte, macht diese jedoch nicht zur Essenz.
Später standen Nick, Paul, zwei andere Typen und ich vor Pauls Haustür um zu rauchen. Nick konnte sich, wegen der Einladungen zu den vielen Drinks nur schwer auf den Beinen halten und es war mittlerweile nicht mehr amüsant ihn in dem Zustand zu beobachten. Doch ich sagte nichts dazu. Als er dann eine Wette mit einem der anderen beiden Typen abmachte, in der es darum ging, wer zuerst seine Whiskeyflasche absetzte, griff ich ein. 
"Nick, es reicht doch langsam nicht wahr?" sagte ich. Der andere Typ wendete ein, ich solle mitmachen oder verschwinden. Doch ich ignorierte ihn. Nick schien aber genauso erfolgreich mich zu ignorieren, setzte die Flasche an seinen Mund an und zählte: "Eins und los!" Beide tranken und Paul und der andere Typ feuerten sie an. 
Ich griff nach Nicks Flasche. Er zog sie jedoch von mir weg um nicht absetzen zu müssen, verlor das Gleichgewicht und ging zu Boden. Es folgte der erwähnte Inhalt einer jeden solcher Geschichten.
Paul lachte auf. Mir war mittlerweile jede Art von Mimik, die an lachen erinnerte vergangen. Nick war absolut ausser Gefecht gesetzt. Er bewegte sich nicht mehr und war nicht ansprechbar. Ich hielt ihm einen Finger unter die Nase und spürte den Luftzug seines Atems. Nachdem ich nun also festgestellt hatte, dass er noch lebte und Paul sich wieder eingekriegt hatte, wollten wir ihn in die Wohnung tragen, wobei die Türschwelle schon einige Meter von uns entfernt war. Paul ließ Nick los und verlor das Gleichgewicht, konnte sich aber noch fangen.  "Holt eine Schubkarre!", rief Paul. Wir fuhren Nick mit einer Schubkarre zurück, in der er am nächsten Tag, dem wahrscheinlich schlimmsten Tag seines Lebens, aufwachen würde.
Warum war Nick so sehr ausser Kontrolle geraten? Er war doch ein verantwortungsbewusster Trinker.
Er wollte schon immer dazu gehören und tat dies auch. Ich wollte das doch auch. Wer möchte das nicht. 
Ohne jemanden der etwas mit dir teilt gibt es keine Freude.
Bin ich nun also derjenige, welcher im Unrecht liegt, da ich nichts zur allgemeinen Belustigung beigetragen habe? 
Warum verhalten sich die Leute so wahnsinnig in Gesellschaft Fremder und Bekannter? Oder bin ich es vielleicht der sich merkwürdig verhält? Habe ich das alles möglicherweise als albern und nichtig empfunden, weil ich nicht  genügend Selbstbewusstsein habe, meinen Teil daran beizutragen? Ich kann mich jedoch nicht damit anfreunden den Leuten und ihren Verhaltensweisen recht zu geben, möchte ihnen aber auch kein Unrecht durch meine möglicherweise falsche Meinung antun und damit der guten Stimmung Abbruch tun.
Doch gibt es nicht zumindest eine Grenze zwischen dem was möglicherweise lächerlich ist, aber der Stimmung gut tut und vorsätzlicher Bekloptheit und Selbstzerstörung zum Wohle der Stimmung?
Vielleicht bin ich einfach nicht betrunken genug.
Ich gehe durch die Nacht nach Hause. In Wut, Beschämung und Verwirrung.
Verwirrung, da ich mir nicht sicher bin, wem gegenüber ich Wut und Beschämung fühle.