Der
alten Mann bog in die Straße ein, sein schwarzer, abgewetzter Frack
wehte leicht im Wind und sein Hut wippte abwechselnd nach vorn und
hinten. Die Straße war erleuchtet vom Licht der Abendsonne. Es war
dieses Licht was man in Filmen über Religionen sah. Das Licht
Gottes, seine Anwesenheit, das Zeichen worauf man gewartet hat.
Sein
Tagesablauf war von Montag bis Freitag, die letzten 38 Jahre, immer
der gleiche. Es gab keine großen Momente in seiner Karriere und er
war froh darüber, denn schon seit seiner Kindheit brachte man ihm
bei, Stress bringt einen um.
So
wie die letzten 38 Jahre die er nach Hause ging, war auch dieser
Abend, an dem er nach Hause ging, hatte sich in seiner Straße nichts
geändert. Das erste Haus an dem er vorbei kam, war das Haus der
Familie Boile. Er kannte diese Familie seit der ersten Genration. Sie
kannten ihn seit der Großvater starb, doch sie konnte ihn nie
leiden. Als er am Garten vorbeiging, sah er die Kinder auf dem
Klettergerüst spielen. Sein Blick wanderte zum Küchenfenster wo er
Miss Boile sehen stand, die ihren Kindern beim Spielen zusah. Als sie
ihn erblickte, verschwand ihr Lächeln und sie öffnete abrupt das
Fenster: „Kinder kommt rein, dass Essen ist gleich fertig, beeilt
euch!“. Der alte Mann wusste, dass sie die Kinder gerufen hatte um
sie bei sich zu haben und um sie vor seiner Anwesenheit zu bewahren.
Das
nächste Haus gehörte der alten Miss Winter. Der alte Mann und sie
kannten sich noch aus Jugendzeiten, doch ihre Beziehung hatte sich in
den letzten Jahren komplett geändert. Sie saß wie jeden Tag auf der
alten Veranda, die ihr Vater damals baute. Man sah ihr an, dass die
Bretter nach all den Jahren morsch und mürbe waren und ihre
Eigentümerin war auch nach all diesen Jahren im gleichen Zustand.
Als Miss Winter den alten Mann erblickte, sah man die Wut in ihren
schwachen, alten Augen brennen. „Na, haben sie sich wieder am Leid
anderer Menschen ergötzt?“. Der alte Mann senkte nur den Kopf und
ging weiter.
Das
letzte Haus was vor seinem Haus stand, war eine lange Zeit leer und
keiner wusste was man damit anstellen würde. Doch plötzlich zog
eine junges Ehepaar aus der Großstadt ein und das Haus erstrahlte
förmlich in Luxus und Zukunftsvisionen. Die jungen Leute freundeten
sich mit jedem aus der Straße an,außer mit dem alten Mann. Sie
grüßten ihn seit dem ersten Tag nicht und auch heute schenkten sie
ihm keine weitere Beachtung. Sie saßen in ihren neumodischen
Liegestühlen und tranken Cocktails aus überteuerten Gläsern. Der
alten Mann hob kurz die Hand, doch in der nächsten Sekunde senkte er
sie, weil ihm seine sinnlose Aktion bewusst machte, dass sie den
Gruß nicht erwidern würden.
Dann
stand er endlich vor seinem Haus. Das Sonnenlicht, was am Anfang der
Straße noch religiös und wie ein Zeichen Gottes schien, war nun
hinter den Wolken verschwunden und das Licht was nun noch übrig war
gut genug um zu erkennen, was an der Pforte des Hauses stand:
„Bestattungsunternehmer Patson“.
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