Leere und volle Bierflaschen standen auf dem Tisch. Eine Platte von Animals as Leaders drehte sich immerzu im Kreis, während die Lautsprecher der Surround-Anlage die aggressiven Töne in unsere Ohren drängte. Es wurde gesprochen und gezockt (Videospiele). Ein alltäglicher Abend bei Karl.
Er hatte mir mittlerweile verziehen was die Verwüstung seiner Wohnung betraf. Ich musste jedoch das Versprechen abgeben, nie wieder in einer Kombination von Nick und Whisky bei ihm aufzutauchen. Das leuchtete mir als vernünftig ein.
Keine weiteren Komplikationen oder dramatische Ausbrüche.
Eines wurde mir aus dem gesamten Verlauf der Unterhaltung und des Abends klar. Nie würde ich solche Probleme, wie beispielsweise starke emotionale Schwankungen ertragen müssen. Eine Freundschaft, wie die zu Karl, hat einen anderen Wert, als die Liebschaft mit Marla. Das hängt natürlich damit zusammen, dass es mir egal ist mit wem Karl Sex hat. Soviel zum Thema: "It's all about Sex".
Es ist ein Miteinander ohne schwerwiegende Verpflichtungen.
Ein Freund kann einen mit mehr oder weniger starken Ecken und Kanten zur Weissglut treiben, dann geht man demjenigen einfach vorsichtig aus dem Weg und es gilt nicht gleich als "Schluss machen", wie Marla es so endgültig formulierte. Man findet sich einfach zu einem späteren Zeitpunkt wieder zusammen.
Ein Mädchen kann einem zwar ein einzigartiges Gefühl geben, das sich aber auch wieder in Nutzlosigkeit auflösen kann. Auf das anfängliche Gefühl der Vollkommenheit kann ich dann durchaus erstmal verzichten.
Ich mache das, was Karl zu dem Thema gesagt hat: "Klappe halten und weiter zocken."
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